März 28, 2017 2:06 pm

Jan Kuonen

Wie oft hast du dir vorgenommen mehr zu lesen, bist aber aus Zeitgründen einfach nicht dazu gekommen? Wenn du nur schneller und effizienter lesen könntest… Schnelles und effizientes Lesen aus den verschiedensten Gründen geschieht auf verschiedene Arten:

  • Durchblättern
  • scannen und
  • kritisches Lesen

Ich habe lange gedacht, dass wenn ich ein Buch nicht von Anfang bis Schluss lese, das Buch ganz einfach nicht „beendet“ ist. Heute weiss ich, dass es Fälle gibt, an denen es völliger Quatsch wäre das komplette Buch zu lesen. Denke immer daran, niemand zwingt dich ein Buch von Anfang bis Ende durchzulesen. Fange ganz einfach in der Mitte an, wenn das für dich besser passt.

Was du aber unbedingt brauchst ist der Überblick über das gesamte Thema! Eine Struktur setzt den Rahmen für den Stoff. Damit hast du automatisch Ordner in deinem Gedächtnis angelegt, in welche die verschiedenen Lernstoff-Bereiche hinkommen. Dabei ist das Wichtigste die Struktur, sie verbindet die einzelnen Gebiete zum Thema miteinander. Du fühlst dich dem Thema um einiges vertrauter. Und glaube mir, die Gefühle beim Lernen spielen eine sehr mächtige Rolle, sie beeinflussen dein Tempo und deine Fähigkeiten ungemein.

Stell dir vor, du hast den gesamten Überblick eines Themas in deinem Kopf, die gesamte Struktur in allen Ebenen hast du klar und deutlich gedanklich vor dir. Ist das nicht ein befriedigendes Gefühl diese Informationen mit Leichtigkeit nur noch abrufen zu können, ohne Grübeln, Stress und Druck!?! Das ist ganz wichtig, dass du versuchst deine emotionale Verbundenheit zum Lernstoff so gut es geht zu fördern.

Die Macht der Struktur ist eine unverzichtbare Methode, du solltest sie peinlichst genau anwenden. Je mehr du aus fremdem Wissen und von der vom Autor persönlichen Struktur deine eigene Struktur herauskristallisierst, umso besser bleibt sie in deinem Gehirn haften. Später zeige ich dir, wie du dir die Struktur möglichst optimal merken kannst.

Versuche also möglichst deine eigene Struktur im Lernstoff zu erkennen und das schaffst du nur, wenn du weisst…

…wie du dir den perfekten Überblick über den Lernstoff verschaffst.

Die Überblickstechnik fängt mit einem wichtigen Punkt an, du solltest dir bewusstwerden, warum du denn eigentlich lesen willst.

Versuchst du zusätzliches Wissen über ein Thema zu erlangen, das du bereits kennst?

Oder ist das Thema komplettes Neuland für dich?

Bist du auf der Suche nach ganz bestimmten Details und Fakten, die du dann in eine wissenschaftliche Arbeit einfliessen lassen möchtest?

Oder versuchst du herauszufinden, wie sich ein bestimmter Autor an ein bestimmtes Thema heranwagt oder herantastet?

Es gilt: Je mehr Verbindungen du zwischen Ideen/Gedanken und Details, und Ideen unter sich, herstellen kannst, desto leistungsfähiger und leichter kannst du dir das Gelernte merken!

So fängst du das nächste Mal am besten an ein Fachbuch zu lernen

Verschaffe dir einen ÜBERBLICK von deinem Buch:

Mach dir bewusst welchen Beweggrund du hast; WARUM und WOZU lese ich? Was für Informationen benötige ich (aus diesem Material)? Wie lange muss dieses Wissen in meinem Gedächtnis verfügbar sein, oder in anderen Worten, wie genau muss ich dieses Material beherrschen können? Wie nützlich wird mir das Gedruckte effektiv sein? Warum wurde mir gerade dieses Material aufgetragen? Wie schwierig ist dieses Material? Was für Hintergrundwissen – Kontextuelles Wissen – bringe ich bereits mit? Wo kann ich diese Informationen einbauen, wie verknüpfen?

Lese den Klappentext und die Rückseite des Buches.

Hol dir aus dem Internet Informationen über den Autor und seine Absichten mit seinem Buch, was für eine Schule hat er durchlebt, welche Traditionen befolgt er, welches Erscheinungsjahr hat das Buch, von welchem Verlag, welche Auflage.

Jetzt schaust du dir noch das Inhaltsverzeichnis sehr genau an.

Versuche das Hauptthema zu umreissen. Wie ist dieser Text strukturell aufgebaut?

Achte dabei ganz besonders auf dein Gefühl und deine Emotionen, was sagt es dir, wenn du das Inhaltsverzeichnis durchgehst?

  • Lässt dich das Thema kalt, kannst du dich nicht dafür begeistern?
  • Das Thema ist dir eher lästig aber du lässt es noch so durchgehen?
  • Das Thema begeistert dich regelrecht und du willst mehr erfahren?

Sollte dich das Thema nicht begeistern, so musst du versuchen deine Motivationsgründe zu erschliessen, das zeige ich dir in einer anderen Lektion. Darüber hinaus findest du vielleicht Teile des Themas, die dich sogar interessieren. Und viel wichtiger, es kann sein, dass du dich für das Thema sehr begeistern wirst, auch wenn es dich gar nicht interessiert und du dir jetzt noch nicht vorstellen kannst dich dafür zu begeistern. Oft spielt die Art zu lernen eine entscheidende Rolle, ob ein Thema für jemanden interessant wird oder nicht.

Der Geheimtip: Ein Buch schnell lernen mit diesem Trick

Lese die erste und letzte Seite jedes Kapitels…

Lese jetzt von jedem Kapitel nur die erste und die letzte Seite. Wissenschaftler untersuchten dieses Phänomen und haben festgestellt, dass 50% der wichtigsten Botschaften auf diesen Seiten enthalten sind. Weisst du was das für dich heisst? Du könntest mit diesem Trick mit jemandem eine Wette abschliessen, in der es darum geht ein Buch so schnell wie möglich zu lesen, sobald der erste fertig hat wird gestoppt und es werden Fragen gestellt. Ich bin sicher du würdest mit dieser Technik in den meisten Fällen gewinnen.

Ein weiterer Geheimtipp ist folgender:

Lese den ersten Satz eines jeden Abschnittes besonders genau. Sehr oft, in bis zu 80% der Fälle, beinhaltet dieser erste Satz eine Zusammenfassung des gesamten Abschnittes. Die übrigen Sätze fleischen also diesen Schlüsselsatz nur weiter aus, und sind daher weniger wichtig beim ersten Durchgang. Da du vorerst auf der Suche nach Kernaussagen und generelle Informationen bist, kannst du die übrigen Sätze vorerst einmal überspringen.

Bei allem was ich dir bis jetzt in dieser Lektion rate ist es wichtig, dass du eigene Notizen machst. Du bist zum Beispiel voll begeistert für ein Thema, dann forsche direkt nach einer Frage und formuliere sie auf deinem Notizzettel. Stelle dir selber so viele Fragen wie nur möglich, das lässt bei dir den Forschergeist anspringen und lässt bei dir eine ungeahnte Motivation aufkommen.

Weisst du was, Informationen geniessen und wertschätzen ist eine kraftvolle Technik um ein Maximum an Informationen aus einer simplen Tatsache zu gewinnen. Beginne also mit diesem simplen Fakt.

Frage dich: “Und jetzt? Was folgt daraus? Was sind die Implikationen?” Stell dir die Fragen solange bis du alle möglichen Schlussfolgerungen gezogen hast.

Sehen wir uns einmal folgendes Beispiel für ein Open-Air-Festival an?

Fakt ist: Letzte Nacht hat es geregnet.

Und jetzt? Der Boden wird nass sein.

Und dann? Die Erde ist zu Schlamm geworden.

Und? Wenn viele feiernde Menschen auf den selben Wegen herumlaufen, dann wird dies zu einem mühsamen Unterfangen, und zwar relativ zu den Bodenbedingungen: sprich je schlammiger, desto mühsamer.

Und weiter? Was folgt daraus?

Stelle Fragen, so lernst du! Was du lernen oder dir an Wissen aneignen musst sind die Antworten auf Fragen. Fragen zielen auf das WIE, WAS, WARUM, WANN, WER, WO in Bezug auf den Inhalt, den es zu studieren gilt. Wenn du dir deine eigenen Fragen beantworten kannst, wirst du das Material schneller und effektiver lernen. Deine bewusste Auseinandersetzung mit dem Material resultiert in einem starken Eindruck, auch auf dein Unterbewusstsein, und unser Unterbewusstsein steuert mehr als wir denken.

Und wieder gilt: Du lernst schneller und effektiver! Zögere nicht diese Fragen auch auf den Rand von Textbüchern, Scripts etc. zu kritzeln, Je mehr dir deine eigenen Notizen vertraut werden, desto schneller kannst du dir Wissen aneignen und es auch behalten.

Erkennst du, wie mächtig der Überblick ist!?! Du kannst deine Informationen in einer wilden Reihenfolge einfach abladen, wie es die meisten tun, die nicht genau wissen, wie man anderen Menschen etwas lehrt oder selber lernt. Was kannst du also aus diesem Tipp mitnehmen? Ganz einfach: Bevor du anfängst etwas zu lesen, versuche deinen Informationen bestimmte Rahmen, eine Struktur zu geben, an denen du dich selbst halten kannst und zusätzlich bringst du einen motivierenden Input hinein:

Du musst unbedingt grob über das gesamte Thema bescheid wissen.

Mach dir eine Notizliste mit deinen Fragen zum Buch / Thema.

Versuche so gut es geht deine Gefühle hineinzubringen und die Information wertzuschätzen, denn die Gefühle sind das was die Kinder beim Entdecken antreibt.

Nutze anschliessend die Überblicktechnik, d.h. lese die erste und letzte Seite jedes Kapitels.

Wenn du eine Struktur für den Lernstoff erstellt hast, stehst du vor einem weiteren Problem. Wie willst du längere Strukturen in deinem Kopf behalten? Dazu habe ich für dich eine eigene Lektion erstellt. Du wirst spielend einfach die gesamte Struktur in deinem Gedächtnis abspeichern können, diese Lektion findest du in der Turbolern-Strategie.

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